Geht es Ihnen manchmal auch so, dass Ihnen bei bestimmten Ausdrücken plötzlich Bilder vor die Augen kommen, die Sie nicht mehr wegkriegen? Sie gehen meist weg, wenn man sie auf Papier bringt. Hier das Ergebnis. Fortsetzung folgt.

Da der Autor an einem leichten Fall von Boviphilie (Verbundenheit mit Kühen) leidet, versucht er, dem lieben Vieh zumindest optisch die besten Seiten abzugewinnen. Erstaunlich, wie erhaben, wie entrückt und wie selbstgenügsam ein Rind sein kann, wie aufmerksam, wie neckisch oder verspielt. Und dabei geben sie trotz ihrer massigen Körper fast immer eine gute Figur ab. Sehen Sie selbst.

Sehen, erkennen, fotografisch festhalten. Ist das Kunst? Spielt keine Rolle, solange die Ergebnisse interessant genug sind, solange sie dazu einladen, sich eigene Gedanken zu machen, solange eine allgemeinere Idee als der reine Zufall transparent wird.

Deshalb erheben die hier gezeigten Fotografien auch keinerlei Anspruch an technische Finesse. Es sind „Schnappschüsse“ mit einer gewöhnlichen Kamera, ohne künstliche Beleuchtung, ohne nachträgliche Bildbearbeitung. Also Gesehenes, nicht Arrangiertes. Die hier gezeigten Bilder sind daher lediglich Augenblicke, die dem trägen Fluss der Zeit und der Geschehnisse entrissen sind, im Kühlfach einer Idee gefrorene Momente sozusagen. Vielleicht erlangen sie dadurch eine etwas andere Qualität.

Sie können zwar nicht sehen, aber sie spiegeln wider. Dabei bleiben sie selbst meist etwas undurchsichtig. Wir nehmen sie meist als Ärgernis wahr, das es zu vermeiden gilt. Tritt nicht rein! Gut so, denn dann bleiben die kleinen Wunder erhalten und verdoppeln auch weiterhin die Bilder, die sich uns überall da bieten, wo sich Wasser sammelt.

Wohl dem, der ein Bad mit Fenster hat – erst recht, wenn es ein Dachfenster ist. Dann kann er meteorologischen Studien nachgehen oder sich einfach an den täglich wechselnden Bildern erfreuen, die ihm Sonne, Himmel und Wolken durch die kleine Sichtluke an seinen Ort der Muße schicken. Was passiert, wenn man diese Eindrücke festhält? Es ergibt sich ein Kaleidoskop des täglichen Lebens, nicht aufregend, nicht besonders, aber so routinemäßig vielfältig wie das Leben eben so ist.

Grau ist keine Farbe, oder? In den Zeiten von Schwarz und Weiß in Fotografie, Film und Fernsehen musste Grau für alle Farben des Spektrums herhalten. Der Betrachter war gezwungen, sich die Farben auszumalen. War das ein Gelb, Grün oder Blau? Oder hatte doch ein Grau des realen Lebens sich als Grau in das Bild eingeschlichen?  Das wahre Bild entstand im Auge des Betrachter. Das machte es spannend, vielfältig und phantastisch. Schwarz-Weiß regt die Phantasie an. Und wenn eine Farbe sich einmischt, strahlt sie umso intensiver.

Außerdem ist der Alltag voller Grau. Nicht immer regt es die Phantasie an. Manchmal sieht es sogar so aus, als wäre Grau die Lieblingsfarbe von Ingenieuren, Baumeistern oder Konstrukteuren aller Art. Oder ist Grau nur deshalb so verbreitet, weil es wie die grauen Haare mit Erfahrung oder gar Weisheit assoziiert wird?

Laie, Autodidakt, Randfigur des Kunstbetriebs – alles zutreffende Bezeichnungen für jemanden, der seine Ideen und Vorstelllungen gern zweidimensional auf Papier oder Leinwand festhält, ohne dafür entsprechende formale Vorbildung mitzubringen. Dieser Mangel hindert aber nicht daran, die Arbeit ganz einfach an der eigenen Phantasie auszurichten und unerschütterlich darauf zu setzen, damit auch beim Betrachter einen Nerv zu treffen. Manchmal hat das in der Vergangenheit schon geklappt. Warum sollte das nicht auch in der Zukunft so sein? Klar, die Träume waren früher schöner, aber sie sind – wie es sein sollte – ein ständiger Begleiter geblieben: Furtherrr!