Blätter 2016

Kleine Blätter, kuriose Themen – das könnte der gemeinsame Nenner sein, wenn es denn überhaupt einen gibt für die jüngsten Auslassungen mit Buntstiften, Tusche und Glanzpapier. Manchmal ist vielleicht auch etwas zum Lachen dabei. Schön wäre es ja, denn das schafft genau die richtige Distanz.

Ein Thema, das zum Nachdenken anregt. Einige Aspekte sind hier skizziert. Die gleiche Körperhaltung, aber völlig unterschiedliche Aktivitäten. Vergleichbare soziale Interaktion, aber völlig andere Medien. Auch der Bildschirm ist wirklich. Oder?

Training und Kühe haben nichts miteinander zu tun. Sie haben allenfalls gemeinsam, ein Motiv werden zu können. Plakativ und farblich variabel das eine, als Triptychon überhöht das andere. Der Sport als Marketing für ein gesundes Leben. Die Kuh als verkommene Ur-Gottheit unserer mediterranen Vorfahren.

Geht es Ihnen manchmal auch so, dass Ihnen bei bestimmten Ausdrücken plötzlich Bilder vor die Augen kommen, die Sie nicht mehr wegkriegen? Sie gehen meist weg, wenn man sie auf Papier bringt. Hier das Ergebnis. Fortsetzung folgt.

Da der Autor an einem leichten Fall von Boviphilie (Verbundenheit mit Kühen) leidet, versucht er, dem lieben Vieh zumindest optisch die besten Seiten abzugewinnen. Erstaunlich, wie erhaben, wie entrückt und wie selbstgenügsam ein Rind sein kann, wie aufmerksam, wie neckisch oder verspielt. Und dabei geben sie trotz ihrer massigen Körper fast immer eine gute Figur ab. Sehen Sie selbst.

Sehen, erkennen, fotografisch festhalten. Ist das Kunst? Spielt keine Rolle, solange die Ergebnisse interessant genug sind, solange sie dazu einladen, sich eigene Gedanken zu machen, solange eine allgemeinere Idee als der reine Zufall transparent wird.

Deshalb erheben die hier gezeigten Fotografien auch keinerlei Anspruch an technische Finesse. Es sind „Schnappschüsse“ mit einer gewöhnlichen Kamera, ohne künstliche Beleuchtung, ohne nachträgliche Bildbearbeitung. Also Gesehenes, nicht Arrangiertes. Die hier gezeigten Bilder sind daher lediglich Augenblicke, die dem trägen Fluss der Zeit und der Geschehnisse entrissen sind, im Kühlfach einer Idee gefrorene Momente sozusagen. Vielleicht erlangen sie dadurch eine etwas andere Qualität.

Sie können zwar nicht sehen, aber sie spiegeln wider. Dabei bleiben sie selbst meist etwas undurchsichtig. Wir nehmen sie meist als Ärgernis wahr, das es zu vermeiden gilt. Tritt nicht rein! Gut so, denn dann bleiben die kleinen Wunder erhalten und verdoppeln auch weiterhin die Bilder, die sich uns überall da bieten, wo sich Wasser sammelt.

Unseren Füssen schenken wir zu wenig Beachtung, sagen die Fußpfleger. Aber für unsere modischen Statements nutzen wir sie gern. Schließlich wissen wir alle, dass der Teufel Prada trägt. Mindestens genauso wichtig: Für einen festen Stand in den Wechselfällen des Lebens ist der richtige Schuh einfach unabdingbar. Einige wenige davon sind hier zu sehen.

Wohl dem, der ein Bad mit Fenster hat – erst recht, wenn es ein Dachfenster ist. Dann kann er meteorologischen Studien nachgehen oder sich einfach an den täglich wechselnden Bildern erfreuen, die ihm Sonne, Himmel und Wolken durch die kleine Sichtluke an seinen Ort der Muße schicken. Was passiert, wenn man diese Eindrücke festhält? Es ergibt sich ein Kaleidoskop des täglichen Lebens, nicht aufregend, nicht besonders, aber so routinemäßig vielfältig wie das Leben eben so ist.